Der verrückt gewordene Lebenslauf – Nur wer lachen kann, ist wirklich gesund! Neugierig? Dann tritt ein und schmunzel über eine verrückt gewordene Kurzgeschichte.

// Der Lebenslauf //

 

Als ich geboren wurde, war gerade niemand zu Hause. Eigentlich wollte ich gar nicht kommen. Meine Mutter war auf dem Felde und holte Kartoffeln. Wir hatten selber keinen Acker, aber wir holten da immer unsere Kartoffeln.

Sie war erstaunt als ich plötzlich auf dem Sofa saß. Wegen Mangel an menschenähnlichem Aussehen wurde ich mit Bananen gefüttert. Aber bald bemerkten sie den Irrtum und bezahlten die Hundesteuer. Ich hatte 19 andere Geschwister. 10 Buben, 8 Mädchen und einen Blindgänger. 

Mein Vater war Lehrer. Er leerte Abfallkübel. Aber er ist gerade im Gefängnis wegen seines Glaubens. Er glaubt nämlich, seine Miete nicht bezahlen zu müssen. Meine Mutter war eine geborene Hilton. Das wollte ich zuerst nicht glauben, dann las ich es aber auf allen Handtüchern. Wir waren eine sehr musikalische Familie. Meine Mutter nähte auf einer Singer-Nähmaschine. Mein Vater war Sänger. Er sang immer tiefer. Jetzt brummt er schon einige Jahre. Am musikalischsten war meine Schwester. Sie ging schon bei der Geburt flöten. 

Wir waren auch eine sehr intelligente Familie. Einer meiner Brüder ist auf der Universität in Heidelberg. Er steht dort in Spiritus, weil er zwei Köpfe hat. Ein weiterer Bruder ist Verwandlungskünstler. Er geht mit einem alten Mantel ins Cafe und kommt mit einem neuen wieder heraus. Ein Bruder ist Klempner. Was am Tage geklemmt wird, wird am Abend verlötet. Fritz ist Zureiter in einer Schaukelpferdefabrik. Zudem habe ich noch eine ältere Schwester. Zuerst arbeitete sie als Mannequin im Feldschlösschen und dann war sie in einer Apotheke als Brechmittel tätig. Wir Jungen hießen alle Hugo, außer Fritz, der hieß Henri. Meine Schwestern waren alle sehr dünn. Die eine musste zweimal ins Zimmer kommen, bis man sie überhaupt sah. Eine hat jetzt Zwillinge bekommen. Sie sehen sich sehr ähnlich, besonders die eine. Dann wurde ich älter und die Leute sagten dass ich  meinem Vater sehr ähnlich sehe. Der Vater hat dann keine Hundesteuer mehr bezahlt.

Mit 6 Jahren geschah ein großes Ereignis. Ich kam in die Schule. Ich war sogar der Liebling des Lehrers. Verschiedene Klassen durfte ich sogar zweimal besuchen. Einmal wurde ich gefragt: „Wenn ihr beim Metzger 15 Euro Schulden und beim Bäcker 12 Euro Schulden habt, wieviel habt ihr dann?“ Ich sagte: „Ich weiß nicht, dann ziehen wir immer um“. Daraufhin durfte ich mit dem Lehrer vor die Türe. Ich war in allen Fächern der schlechteste, außer im Sackhüpfen, Maikäferschütteln und Türknallen. Nachdem ich 7 Jahre in die Schule gegangen war, verließ ich sie. Beim Abschied sagte der Lehrer noch etwas. Ich verstand nicht was er meinte. Er sagte etwas von Hopfen und Malz. Danach ging ich zu Haldengut. Ich war dann den Kinderschuhen entwachsen und brauchte größere. Als ich meine erste Lehre antrat, wurde ich sofort verhaftet. Wegen Mangel an menschenähnlichem Aussehen. 

Zuerst wollte ich Fotograf werden, doch dazu war ich zu wenig entwickelt. Dann kam ich zu einem Metzger in die Lehre. Als ich sah, was in die Cervelats alles hinein kam, sagte ich zum Meister „Wenn das herauskommt, was da hineinkommt, so kommen Sie da hinein, wo Sie nicht mehr herauskommen“. Anschließend kam ich zum Schmied. Wir schmiedeten ein Hufeisen. Er gab mir den Hammer in die Hand und sagte „Wenn ich mit dem Kopf nicke, dann schlag zu!“….und er nickte nie wieder. 

Danach probierte ich es noch als Randsteinschmuggler, Devisenschieber, Heiratsschwindler und Falschmünzer. Ich hatte auch eine Freundin. Mit der bin ich drei Jahre gegangen. Sie war nicht hübsch. Sie musste immer eine Brosche tragen, damit man wusste, wo hinten und vorne war. 

Bei meinem Begräbnis war es sehr lustig. Man hatte den Kirchenchor mit einer Jazzkapelle verwechselt. Da blieb kein Auge trocken. Wir waren zu fünft im Sarg. Jeder kämpfte verbissen um einen Fensterplatz. Der Sarg musste fünfmal hochgezogen werden, so klatschten die Leute. Beim sechsten Mal stieg ich aus. Das Volk tobte. Erst beim Leichenmahl bemerkte man, dass meine Lunge morsch war. Sonst war ich einigermaßen gesund. 

The End

(Autor unbekannt – Netzfund)

 

 

 

 

 

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Alexandra Walter

Geboren September 1974 in Straubing / Niederbayern, beruflich selbständig in der Werbebranche, geschieden, keine Kinder, Hundemama, Hobbyfotografin, Hobbyschreiberling, weltoffener Daueroptimist :-)

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